Entwicklung des Menschen im Mutterleib - Das Wunder des Lebens
5) Entwicklung von Auge, Gehör, Hände,
Füße und Skelett
Auge und Sehen
Ob der Fötus drinnen in der Gebärmutter schon sehen kann weiß man nicht. Aber sicher ist, dass die Augen lichtempfindlich sind.
Entwicklung der Augen: Alter 5 Wochen, 6,5 Wochen und 8 Wochen
Wenn beispielsweise ein Arzt im 5. Schwangerschaftsmonat mittels eines Fetoskops mit Lichtzusatz einen Blick in die Gebärmutter wirft, versucht sich der Fötus mit den Händen gegen das Licht zu schützen.
Entwicklung der Augen: Alter 30 Tage
In der 13. Woche ist das Auge bereits weit entwickelt und ab diesem Zeitpunkt
schließen sich die Lider für einige Monate.
Die Umgebung in der Gebärmutter ist optisch ziemlich eintönig.
Alter 8 Wochen. Der Embryo ist nun 3,5 cm lang und wiegt 13 Gramm.
Alle Bildeindrücke müssen gelernt werden und vom Sehzentrum, das weit hinten
im Nacken sitzt, übersetzt werden. Von jedem Auge gehen lange Nervenbahnen
aus und kreuzen einander, ehe sie die Sehrinde des Gehirns erreichen. Hier
werden dann die Eindrücke in helle und dunkel sortiert, in unterschiedliche
Farben und Formen. Und allmählich entsteht ein Bildeindruck.
Das neugeborene Kind lernt zuerst sich oft wiederholende Bilder wiederzuerkennen.
V.a. die Gesichter der Eltern, während fremde Gesichter schwerer zu
erkennen sind und anfangs beunruhigend wirken.
Ohren und Gehör
Das Ungeborne kann bereits sehr früh, nämlich etwa ab dem 4. - 5.
Monat hören und von Geräuschen stimuliert und gestreßt werden.
Entwicklung der Ohren: Alter 8 Wochen (links), 4 Monate (rechts)
Ein musikalischer Vater kann schon ab dem 5. Monat mit dem Kind kommunizieren.
Ab diesem Zeitpunkt beginnt es auf Geräusche zu reagieren. Wenn die Mutter
für ihr Ungeborenes singt, wird sie später evtl. feststellen, dass
ihr Neugeborenes die Melodie wiedererkennt.
Der Fötus lebt keineswegs in einer stillen Welt. V.a. das Gebrodel im Darm
der Mutter, die Geräusche des Blutflusses in den Blutgefäßen
und der Pulsschlag des Herzens sind die Geräusche, die von außen in
die Gebärmutter hinein dringen.
Hände und Füße
An beiden Körperseiten bildet sich 4 Wochen nach der Befruchtung von
der künftigen Schulter bis zur künftigen Hüfte ein deutlich
sichtbarer Streifen. Dieser wird von Zellen des mittleren Keimblatts aufgebaut.
Entwicklung der Hand. Alter 3,5 Wochen (links), 5,5 Wochen (mitte) und 11 Wochen (rechts)
Entwicklung der Hand. Alter 17 Wochen. Es sind bereits kleine Fingernägel zu erkennen.
An beiden Enden des Streifen werden in der 5. Woche zwei kleine ausbuchtende Knospen
sichtbar, die an die Flossen eines Seehunds erinnern. Diese bekommen eine Kante,
die bald zur Leiste wird. Diese Liste wiederum übernimmt nun die Führung
in der Entwicklung und gibt dem Bindgewebe Instruktionen um Oberarm, Unterarm,
Hand- bzw. Oberschenkel, Unterschenkel und Fuß aufzubauen.
Alles läuft in einer bestimmten Reihenfolge ab. Die Hand wird vor dem Fuß gebildet,
Arme und Beine erst später. 6 Wochen nach der Befruchtung hat sich ein kleines
Händchen mit deutlichen
Ansätzen von Fingern gebildet. Das Gewebe zwischen den künftigen Fingern
bildet sich zurück und stirbt ab – die Finger entstehen.
Im 3. – 4. Monat können die Hände schon greifen und die Füße
treten. Wobei die Tritte aber noch zu zart und schwach sind, als das die Mutter
diese fühlen könnte.
Links: Alter: 4 Wochen. Der Schwanz geht in der 7.-8.Woche verloren.
Rechts: Alter: 9 Wochen, Füße und Zehne sind entwickelt.
Alter: 4 Monate. Durch die dünne Haut schimmert das verkalkte Schienbein.
Bereits in der 3. bis 4. Woche ragen die Armknospen
aus dem Rumpf heraus. 2 Wochen danach ist deutlich zu erkennen, dass die Hand
dem Fuß in der Entwicklung
voraus ist – die Anlagen der Finger sind zu sehen. In der11. Woche sind
schon an jeder Hand 5 kleine Finger zu erkennen. Ab der 17.Woche sind dann auch
schon kleine Fingernägel gewachsen.
Skelett
Alter: 12 Wochen. Knochenkerne in Hand und Arm sind erkennbar.
Alter: 6 Wochen. Die Wirbelsäule ist zu sehen.
In den ersten Wochen durchläuft der Embryo in der Gebärmutter eine
Phase gewaltigen Wachstums. Die erfordert, dass der Körper die ganze Zeit über
formbar sein muß. Knorpel ist weicher wie Knochen und auch formbar. Somit
bildet der Knorpel das Baumodell. Und wird später tw. in Knochen verwandelt.
Die Knochen eines Neugeborenen sind immer noch weich und biegsam. Bei der Entbindung
können die Schädelknochen sogar stark verformt werden. Solche Veränderungen
gehen aber ganz alleine wieder zurück. Schlüsselbeine und Oberarme
können bei der Geburt, wenn der Geburtskanal sehr eng ist, auch manchmal
brechen. Im Gegensatz zu Erwachsenen muß bei solchen Brüchen
aber nichts unternommen werden. Sie heilen meistens ohne die geringste Narbe,
die Neugeborenen scheinen auch keine besonderen Schmerzen zu haben.
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